Das Visionboard oder warum man aufgrund von Visionen doch nicht zum Arzt muss

"Wer eine Vision hat, soll zum Arzt gehen." So soll es der ehemalige deutsche Bundeskanzler Helmut Schmidt einmal formuliert haben. Aber ist eine Vision (oder sogar mehrere) nicht der Beginn neuer Handlungen und Motivationen? Gerd Forcher erklärt heute in aller Kürze, wie Sie Ihre Visionen auf Papier bringen können, damit Sie handlungsfähig bleiben bzw. werden.

Übrigens soll Schmidt später sein Zitat selbst revidiert haben: "Da wurde ich gefragt: Wo ist Ihre große Vision? Und ich habe gesagt: Wer eine Vision hat, der soll zum Arzt gehen. Es war eine pampige Antwort auf eine dusselige Frage."

Lebensziele, Träume, Werte, Bedürfnisse, Visionen sind wichtig, um uns im Leben voranzubringen. Im letzten NotizBLOG (2. Mai 2025) war schon die Rede von den Wünschen, die wir in Ziele umwandeln können, um uns sozusagen "selbst zu managen". Eine kreative Technik, um das alles in einem ersten Schritt anzugehen und zu klären, kann das sogenannte "Visionboard" sein.

Es gleicht auf dem ersten Blick einer Collage. Und ist es in gewisser Weise auch: eine Collage, die als Methode dienen kann, um Verschiedenes im Leben zu klären:
– z. B. eine Lebensvision als Ganzes
– eine Teil-Vision (z.B. eine berufliche Vision)
– Ziele


Es kann helfen, mir bewusst zu werden, worin ich meine Identität oder Fähigkeiten sehe oder welche Werte und Bedürfnisse mir wichtig sind.

Auch konkrete, bereits bekannte Ziele und Vorhaben können damit visualisiert werden.

Ein "Visionboard" könnte so aussehen: 

Wie erstellt man ein Visionboard?

• Utensilien besorgen (Untergrund, Klebstoff, Farbstifte...)
• Zeitschriften, Magazine, Fotos sammeln

Für Klärungsarbeit:
– intuitiv Bilder ausschneiden
– intuitiv Zitate, Affirmationen, Textstellen, Wörter, Begriffe ausschneiden

• Für konkrete Ziele:
– Ziele aufschreiben
– gezielte Bilder ausschneiden
– Gezielte Zitate, Affirmationen, Textstellen, Wörter, Begriffe ausschneiden

• Bilder und Texte auf dem Untergrund befestigen/kleben
• Visionboard prominent platzieren und regelmäßig ansehen

Wichtig ist bei diesem intuitiven Vorgang: Stellen Sie Ihre*n "innere*n Kritiker*in" ab und aktivieren Sie den/die "innere*n Träumer*in".
Lassen Sie sich für das Visionboard Zeit, machen Sie Pausen und bedenken Sie, dass es ein Prozess über längere Zeit sein kann (nicht nur ein Tag!). Überarbeiten Sie Ihr Visionboard, wenn nötig.

Wie kann ich mein Visionboard interpretieren?

Entweder interpretieren Sie das "vollendete" Werk für sich - interessanter ist vielleicht aber, wenn Sie eine Person Ihres Vertrauens mitinterpretieren lassen.

Nicht selten findet sich Ihr zentrales Thema in der Mitte des Visionboards. Finden Sie Ihre wichtigen Themenbereiche wieder? Wo sind sie auf dem Bild? Wenn sich Themen wiederholen, weist das vielleicht auf ihre Bedeutung für Sie hin.

Weiter Fragen an das Board können sein:

  • Wie "angefüllt" ist das Visionboard: Schöpfen Sie aus dem Vollen? Was bedeutet die Leere?
  • Wie ist das Verhältnis von Bild zu Text?
  • Welche Farben dominieren?
  • Welche "Ordnung", Struktur ergibt sich beim Anblick?
  • Können Werte und Bedürfnisse abgeleitet werden?
  • Wie "verteilen" sich die vier Elemente (Feuer, Wasser, Erde, Luft)?
  • Kommen Lebewesen vor? Menschen? Tiere? Natur und Pflanzen?
  • Erfahren Sie etwas über Aktivität und Passivität bezüglich Ihres Themas?
  • ... 

Es gibt zum "Visionboard" noch Vieles zu sagen. Wenn Sie mehr wissen wollen, dann nehmen Sie Kontakt mit Gerd Forcher auf:

info@beratungforcher.at oder +43 650 41 00 561

 

Foto by Gerd Forcher

 

 

Kategorie: Beruf und Management, Leben

Datum: 09.05.2025

weitersagen

Resonanzen

"Vielen Dank für die Empfehlungen und auch für die tollen Supervisionen. Ich nehme mir jedesmal was mit, du hast ein sehr gutes Gespür für Wesentliches, deine Erläuterungen sind immer perfekt auf den Punkt gebracht. Klasse dass wir dich haben!"

Supervisandin zur Teamsupervision bei mir

"Wir waren immer sehr zufrieden und überzeugt von deinem fachlichen Wissen. Aber auch im menschlichen, einfühlsamen Bereich haben wir uns besonders gut aufgehoben gefühlt. Danke für die hilfreiche, sympathische Zusammenarbeit."

Bereichsleiter eines mobilen psychosozialen Dienstes

Anschrift

MMag. Gerd Forcher MSc
Schützenstraße 46g/72
A-6020 Innsbruck
Tirol, Österreich

+43 650 4100561

email

Volltextsuche

und los geht's

MMag. Gerd Forcher MSc, Innsbruck
ImpressumDatenschutzerklärungDownloadLinksammlung

powered by webEdition CMS