Leider verbinden wir Konflikte meist von vornherein mit negativen Gefühlen und den Gedanken, dass Konflikte nicht gut sind.
Der antike Philosoph Heraklit meinte aber schon "Der Streit ist der Vater aller Dinge".
Nicht nur, dass wir durch Konflikte Lösungen finden können, sie weisen grundsätzlich darauf hin, dass Bedürfnisse nicht erfüllt sind. Somit regen Konflikte eigentlich zur Selbstreflexion an.
Marshall Bertram Rosenberg (1934 - 2015), Psychologe und Begründer der "Gewaltfreien Kommuniaktion", meint sogar:
„Jede Kritik, jedes Urteil, jede Diagnose und jeder Ausdruck von Wut ist der tragische Ausdruck eines unerfüllten Bedürfnisses."
Und egal, welche Konfliktlösungsmodelle oder Mediationskonzepte Sie hernehmen: immer wird ein äußerer Konflikt auf Bedürfnisse zurückgeführt, die nicht zutage treten.
Ich werde hier nicht näher auf die Gwaltfreie Kommunikation eingehen. Dazu gibt es gute Literatur, Seminare, Ausbildungen usw. Aber eine hilfreiche Vorgehensweise möchte ich heute im NotizBLOG schildern, wenn Sie privat oder im Beruf merken, das stört Sie oder hier werden Ihre Bedürfnisse übersehen (sofern Sie sie selbst erkennen!) - oder einfach als Form des Feedbacks:

1. WAHRNEHMUNG, BEOBACHTUNG: Beschreiben Sie konkret und ohne Bewertung dem betroffenen Gegenüber die Situation, um die es geht.
Z.B. "In unserem letzten Meeting am Donnerstag hast du vor dem ganzen Team darauf hingewiesen, wo ich Fehler beim letzten Projekt gemacht habe."
2. GEFÜHL: Benennen Sie Ihr Gefühl zu dieser Situation.
Z.B. "Ich habe mich dabei ohnmächtig und wütend gefühlt."
3. BEDÜRFNIS: Im dritten Schritt führen Sie Ihr Gefühl auf das dahinterliegende Bedürfnis zurück. Im Bedürfnis steckt nicht selten ein eigener wichtiger Wert.
Z.B. "Denn mir ist Vertraulichkeit wichtig und die Möglichkeit, dass Fehler zunächst unter vier Augen angesprochen werden können.
4. BITTE, WUNSCH: Welchen Wunsch oder welche Bitte verbinden Sie damit an Ihr Gegenüber? Formulieren Sie tatsächlich Bitten und nicht Forderungen. Der Unterschied: Wenn Sie auf eine Ablehnung Ihrer "Bitte" mit Sanktionen oder ähnlichem reagieren, war es mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Forderung. Eine Bitte lässt dem Gegenüber den Spielraum anzunehmen oder abzulehnen.
Z.B. "Daher frage ich dich, ob wir uns diese Woche zusammensetzen können, um darüber zu reden, dass solche Situationen in Zukunft nicht mehr passieren."
4a. STRATEGIEN: Aus dem bisherigen Prozess können (vielleicht im gemeinsamen Gespräch) Strategien abgeleitet werden.
Z.B. kann beim gemeinsamen Treffen herauskommen, dass das Gegenüber sich bereit erklärt, künftig Fehler direkt und unter vier Augen anzusprechen, weil ihm nicht klar war, wie es auf Sie wirkt.
Wenn Sie mit mir zu diesem oder anderen Themen in Kontakt treten und mehr wissen wollen: info@beratungforcher.at oder +43 650 41 00 561
Foto von Afif Ramdhasuma auf Unsplash
Kategorie: Beruf und Management, Leben
Datum: 14.03.2025
"Ich wollte mich für die Supervisionen bedanken; ich konnte mich in den Stunden gut öffnen und hatte stets das Gefühl, etwas aus den Stunden mitnehmen zu können."
Teilnehmerin einer Teamsupervision aus dem Feld Menschen mit Beeinträchtigung
"Supergeil!"
Teilnehmer über ein von mir begleitetes Seminarwochenende in einer LSB-Ausbildung.
MMag. Gerd Forcher MSc
Schützenstraße 46g/72
A-6020 Innsbruck
Tirol, Österreich
+43 650 4100561
und los geht's
MMag. Gerd Forcher MSc, Innsbruck
ImpressumDatenschutzerklärungDownloadLinksammlung