Der Philosoph und Pädagoge Leonard Nelson (1882 - 1927) entwickelte eine Methode, um konkret aus der Praxis heraus zu philosophieren: Die Themen sollten aus dem Alltag kommen. Das war damals ein innovativer Schritt.
Und er berief sich dabei auf den antiken Philosophen Sokrates, der am Athener Marktplatz mit den Menschen ins Gespräch über Themen wie Liebe, Tugend usw. gekommen war. Dabei war er fragend unterwegs, um von den Gesprächspartnern (es waren hauptsächlich Männer) Antworten zu erhalten, die bereits in ihnen selbst grundgelegt waren.
Er nannte das "Hebammenkunst" ("Mäeutik"), weil er, bildhalft gesprochen, den Menschen half, ihre eigenen Gedanken zur Welt zu bringen - ähnlich wie es eine Hebamme bei der Geburt von Kindern macht.
Die Grundidee, die Nelson aufnahm, war also: eigenständiges Denken zu fördern, ohne als "Lehrender" eigene Vorgaben zu machen. Diese Methode wurde später weiterentwickelt und hat heute verschiedene Varianten, die nicht nur in der Philosophie, sondern vorallem auch im pädagogischen Bereich, in der (Medizin-)Ethik bei Entscheidungsfragen, im therapeutischen Bereich und in Gesprächskontexten angewendet wird.
Näheres dazu können Sie gerne bei mir selbst erfahren. Hier im NotizBLOG würde es den Rahmen sprengen.
Interessant ist auch die Nähe dieser "sokratischen Methode" (oder "Sokratischer Dialog" oder "Sokratisches Gespräch" zu Ruth Cohns Themenzentrierter Interaktion (TZI - es wird ein Thema ins Zentrum gestellt) oder zu Carl Rogers personenzentriertem Ansatz (das "nicht-direktive" und wertschätzende Element).
Wie kann das nun aber konkret umgesetzt werden?

Aus den Entwicklungen der sokratischen Methode können sechs Gesprächsregeln abgeleitet werden, die ich Ihnen hier für Ihre Gesprächsführung ans Herz legen möchte:
Sprich klar und kurz und versuche dich allen Teilnehmenden verständlich zu machen!
Halte an der gerade erörterten Frage fest und schweife nicht ab!
Prüfe die Beiträge anderer Teilnehmenden daraufhin, ob du sie vollständig aufgefasst und verstanden hast!
Nimm jede Äußerung der anderen Teilnehmenden in gleicher Weise ernst!
Sprich vorhandene Fragen und Zweifel aus!
Arbeite auf einen Konsens hin!
Wahrscheinlich klingen die "Regeln" in Ihren Ohren als selbstverständlich. Umso besser! Es geht darum, sich dieser Grundregeln (die im übrigen für jedes wertschätzende Gespräch gelten) wieder bewusst zu werden. Und nicht nur im Vier-Augen-Gespräch (z.B. Mitarbeiter*innengespräch) sind diese Regeln empfehlenswert, sondern auch in Gruppengesprächen - gerade in Entscheidungssituationen oder Teamsitzungen.
Wie erwähnt:
Wenn Sie mit mir zu diesem oder anderen Themen in Kontakt treten und mehr wissen wollen: info@beratungforcher.at oder +43 650 41 00 561
Photo by Gerd Forcher
Kategorie: Beruf und Management, Philosophie
Datum: 06.12.2024
"Weil's so gewinnbringend, abwechslungsreich, kurzweilig und informativ war an diesem Wochenende, möchte ich dir das rückmelden! Es war toll, dabei zu sein."
Teilnehmerin zu einem Wochenende mit dem Thema "Beratungsformen" im Rahmen einer Mentoringausbildung
„Das Thema war inhaltlich sehr gut aufbereitet. Die Teilnehmer konnten wirklich konkrete Hilfestellungen mitnehmen. Herr Forcher ist mit dem richtigen Maß an Einfühlungsvermögen auf die Gruppe von blinden und sehbehinderten Menschen eingegangen. Seine Art ist sehr angenehm und überzeugend. Wir würden uns freuen, wenn wir wieder Mal ein Seminar zusammen machen könnten. Die Teilnehmer haben sich mit Herrn Forcher als Referent sehr wohl gefühlt. Konkrete Schritte für Entscheidungssituationen haben wir gut gelernt. Das Seminar ist nachhaltig.
Leiterin eines Südtiroler Blinden- und Sehbehindertenzentrums zu einem meiner Entscheidungsseminare
MMag. Gerd Forcher MSc
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Tirol, Österreich
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und los geht's
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