Das Dilemma scheint perfekt: wofür entscheiden? Nicht nur, wenn es um die zweitbeste Möglickeit geht, sind wir vielleicht noch unsicher: immer wieder geraten wir in Entscheidungssituationen.
Als Führungskraft kann es manchmal schwerwiegend sein, wenn die falsche Entscheidung getroffen wird. Aber auch wenn es um berufliche Karriereentscheidungen geht oder um private Lebensentscheidungen, dann tun wir uns schwer, welchen Weg wir einschlagen sollen. Wir sind im "Dilemma" (aus dem Griechischen: "Zwei Sätze", eben das eine oder das andere).
Eine Methode, das Dilemma aufzlösen, ist das "Tetralemma": aus zwei (das eine, das andere) werden VIER Sätze. Was? Noch mehr Möglichkeiten?
Der Ablauf ist folgender:
Bodenanker:
Die Methode des "Tetralemma" ist gut mit Bodenankern ausführbar (und damit auch für das Selbst-Coaching geeignet). "Bodenanker" heißt, dass ich die verschiedenen Möglichkeiten auf jeweils einzelne Blätter schreibe und sie am Boden auflege (also dort "verankere"). Dort, wo die jeweilige Möglichkeit verschriftlicht liegt, stelle ich mich drauf und spüre nach, was diese Möglichkeit in meinem Inneren auslöst. Dazu brauche ich etwas Zeit und ein achtsames Hinspüren auf das, was sich in mir tut.
1. Das Eine - Das Andere
Und dann geht es los: Ich lege zunächst die beiden Entscheidungsmöglichkeiten in einem gewissen Abstand nebeneinander auf den Boden. Ich bleibe bei "Das Eine" und "Das Andere" - ich kann aber auch in einer Entscheidungsfrage, z.B. ob ich weiter in diesem Job bleiben soll oder nicht, diese Varianten konkret hinschreiben:

Wie fühlt es sich in den beiden Positionen an? Möglicherweise bekommen Sie hier schon Klarheit. Dann gratuliere ich Ihnen!
Wenn Sie sich weiter unsicher und unklar fühlen, dann folgt der nächste Schritt:
2. Beides
Wie wäre es, wenn Beides vereinbar wäre? Das ist manchmal unsere Tendenz, dass wir beide Varianten haben möchten. Wie könnte "Beides" aussehen? Das "Sowohl-als-auch"?

Wenn Sie hier in der Position "Beides" auch noch unsicher sind, keine Idee haben oder sich unwohl fühlen, dann probieren Sie doch die vierte Position (der "vierte Satz" des "Tetralemma"):
3. Keines von beiden
Die vierte Position sagt "weder das Eine noch das Andere" - wie fühlt sich das an? Sie können auch jederzeit nochmals in die anderen drei Positionen reinstehen, damit Sie den Vergleich haben, wie es sich jeweils anfühlt.

Es kann nun tatsächlich sein, dass Sie nach diesen vier Optionen immer noch keine Klarheit haben, wie und was Sie wählen sollen. Das deutet möglicherweise darauf hin, dass es vielleicht ganz was anderes braucht: der Joker im Ärmel ist die fünfte Variante, die außerhalb dieses Tetralemma-Rahmens (oder Tetralemma-Kreuzes) zu finden ist:

4. Nicht dies und nicht das - möglicherweise etwas ganz anderes!
Versuchen Sie also die fünfte Position außerhalb des Tetralemma-Kreuzes und damit eine ganz neue Perspektive auf das Problem, das sich vielleicht ganz anders darstellt, als Sie anfangs vermutet haben. Vielleicht steckt hinter Ihrem Anfangs-Dilemma ein ganz anderes Thema?

Hier am Bildschirm wirkt die Tetralemma-Methode vielleicht sperrig und nicht ganz einleuchtend, daher ermutige ich Sie, probieren Sie sie einfach aus. Sie wirkt erst aus der Erfahrung heraus und ist - wie geschrieben - für das Selbst-Coaching sehr geeignet.
Wenn Sie mit mir zu diesem oder anderen Themen in Kontakt treten und mehr wissen wollen: info@beratungforcher.at oder +43 650 41 00 561
Photo by Bruno Moriggl
Grafik: Gerd Forcher
Kategorie: Beruf und Management, Leben
Datum: 02.08.2024
"Wir waren immer sehr zufrieden und überzeugt von deinem fachlichen Wissen. Aber auch im menschlichen, einfühlsamen Bereich haben wir uns besonders gut aufgehoben gefühlt. Danke für die hilfreiche, sympathische Zusammenarbeit."
Bereichsleiter eines mobilen psychosozialen Dienstes
"Danke dir für diese tollen Supervisionen, die Rückmeldungen meiner KollegInnen waren durchwegs positiv."
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