Wenn Veränderungen verändern, übergehen wir dabei Übergänge?

Entschuldigen Sie mein Wortspiel im Titel. Aber da ich nun Ihre Aufmerksamkeit habe, möchte ich auf den Unterschied zwischen Veränderung und Übergang eingehen - und wie diese Unterscheidung helfen kann.

"Das Einzige, was konstant bleibt, ist die Veränderung." ist ein bekanntes Bonmot. Und wir alle wissen, dass das Leben ständig Veränderungen bringt: manchmal unscheinbar, manchmal mit aller Wucht. 

Das kann uns persönlich treffen, es kann aber auch in unserer Arbeit passieren, dass Veränderungen anstehen. Warum tun wir uns manchmal leichter? Warum fällt es oft auch schwer? Manche Menschen fürchten Veränderungen regelrecht. Ein Grund ist wahrscheinlich, dass wir uns mit dem Loslassen von Vertrautem schwer tun. 

Ein weiterer Punkt kann sein, dass wir Veränderung und Übergang gleichsetzen, obwohl das nicht der Fall ist. Was meine ich damit?

Veränderung ist der nach außen hin sichtbare Prozess von einem Zustand zu einem anderen: Vorher - Nachher. Die Organisationsstruktur des Betriebes wird gändert. Eine andere Firma übernimmt unseren Betrieb. Im Privaten ist es vielleicht ein Wohnwechsel von A nach B. Eine Beziehung wird beendet, jemand stirbt, ...

Übergang bezeichnet hingegen den inneren Prozess, den ein Mensch bei Veränderungen durchläuft - und das muss nicht synchron, gleichzeitig mit der Veränderung ablaufen! 

Mir persönlich hilft diese Einsicht, denn damit eröffnet sich neben Vorher - Nachher noch ein "Dazwischen". Wenn äußere Veränderungen stattfinden, dann ist im Inneren des Menschen oft ein längerer Prozess nötig, bei dem erst einmal wahrgenommen wird, was nun passiert. Es braucht Zeit, bei Entwicklungen mitzugehen. Und irgendwann kann diese Veränderung auch innerlich akzeptiert und integriert werden. 

Gerade in Teams oder Betrieben überhaupt sollte bei Veränderungsprozessen  (ob man es nun Changemanagement oder Organisationsentwicklung nennt, sei dahingestellt) darauf acht gegeben werden, dass bei einer Veränderung (äußerlich) so viele Übergänge (innerlich) vollzogen werden müssen, wie es Betroffene gibt. Bei Veränderungen in einem fünfköpfigen Team gibt es mindestens fünf Übergänge zu bedenken, die (innerlich) unterschiedlich (qualitativ und zeitlich) bewältigt werden müssen!

Das gilt freilich auch im Privaten - und wird vielleicht noch einischtiger, wenn man sich Trauerprozesse ansieht: Jeder Mensch trauert unterschiedlich, d.h. die Veränderung durch einen Todesfall löst in jeder betroffenen Person unterschiedlich Trauerprozesse unddamit Übergänge aus.

Vielleicht hilft Ihnen dieser Gedanke, wenn Sie wieder vor Veränderungen stehen: Was bedeutet die (äußere) Veränderung für meinen persönlichen (inneren) Übergang?

Wenn Sie mit mir zu diesem oder anderen Themen in Kontakt treten und mehr wissen wollen: info@beratungforcher.at oder +43 650 41 00 561

Photo by Bruno Moriggl

Kategorie: Beruf und Management, Leben

Datum: 05.07.2024

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"Wir waren immer sehr zufrieden und überzeugt von deinem fachlichen Wissen. Aber auch im menschlichen, einfühlsamen Bereich haben wir uns besonders gut aufgehoben gefühlt. Danke für die hilfreiche, sympathische Zusammenarbeit."

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„Bei den Kursen des Sozial-medizinischen Vereines Tirol mit dem Titel: "Pflege 1x1" hat sich Herr MMag. Forcher als langjähriger Referent zum Thema Burnout sehr engagiert. Ziel dieser Kurse war es, Pflege für zu Hause durch Profis zu erlernen. Da sich dieser Kurs an pflegende Angehörige gewendet hat (welche äußerst Burnout gefährdet sind) hat Herr MMag. Forcher den wichtigen Schwerpunkt mit der Burnout-Prophylaxe kompetent den TeilnehmerInnen vermittelt. Beim Feedback durch die KursabsolventInnen wurde immer seine angenehme, ruhige und kompetente Art hervorgehoben. Das Erkennen, wie wichtig es ist, auf seine eigene psychische Gesundheit zu achten, wurde optimal und verständlich an die TeilnehmerInnen weiter gegeben. Diese Kurse fanden in ganz Tirol statt und Herr MMag. Forcher konnte an jedem vorgegebenen Kursort als Referent eingeladen werden. Auf die Unterschiedlichkeit der Kleingruppen (ca. 8 -12 Personen) konnte er professionell eingehen und den Unterricht auf die Bedürfnisse der jeweiligen Gruppe abstimmen. Dies war sehr wichtig da, die Homogenität der Gruppe nicht immer gegeben war. Ich freue mich, so einen verlässlichen Referenten zu diesem wichtigen Thema des "Ausbrennens" in der Person von Herrn MMag. Forcher gefunden zu haben und bedanke mich für die äußerst angenehme Zusammenarbeit.“

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