Nicht nur angesichts der Weltlage kann man sich fragen: Wie kann man da "Frohe Festtage" wünschen? Für viele Menschen sind Feste wie Weihnachten von vornherein verstörend - sei es, weil es dann immer in den Familien Krach gibt (bei uns gibt es ein Sprichwort: "Je heiliger die Zeit, umso znichter die Leit." übersetzt: "Je festlicher eine Zeit ist, umso böswilliger sind die Menschen."), sei es, weil sie mit den Feiern nichts anfangen können oder nicht "auf Befehl" froh sein wollen.
Ich will nun niemanden überzeugen, dass man zu Weihnachten und Neujahr mit Dauerlächeln und "Ho,Ho,Ho!" rumrennen soll. Einen Grundgedanken zu solchen "Heiligen Zeiten" möchte ich aber äußern: Es geht hier um Rituale und Symbole.
Lange Zeit wurden Rituale und Symbole als archaisch, überholt und für den Menschen von heute als irrelevant abgetan. Heute kommt auch die Psychotherapie wieder darauf zurück, wie wichtig in unserem Alltag gerade Rituale und Symbole sind.
Überlegen Sie selbst, wann sie Rituale "anwenden".
Merkmale von Ritualen sind unter anderem:
Das beginnt im Alltag beim Aufstehen: überlegen Sie, ob es da nicht Handlungen gibt, die sie täglich in den neuen Tag bringen: wie sie aus dem Bett steigen, in welcher Reihenfolge sie sich anziehen, frühstücken, waschen, Zähne putzen ...
Oder gibt es Rituale in der Arbeit: Kaffeepausen, der Weg zur und von der Arbeit?
Oder Symbole in der Arbeit: Gewisse Tassen gehören gewissen Leuten. Die Kaffeemaschine. Der gewisse Kugelschreiber. Der Bildschirmhintergrund ...
Wie grenzen Sie sich von belastenden Situationen ab?
Wie gehen Sie mit Veränderungen und Abschieden um?

Und hier sind wir auch beim Sinn von Ritualen und Symbolen: Sie geben uns Orientierung, Struktur und Vertrautheit in Situationen, die herausfordernd sein können oder die Veränderungen beinhalten.
Das Aufstehen am Morgen ist nicht immer leicht - eine gewisse Routine hilft!
Die Arbeit hat so manche Herausforderung - Ein Kaffee und Austausch mit Kolleg*innen tut gut!
Bei Abschieden brauche ich vielleicht das Ritual, nochmals alte Bilder anzuschauen, weil Erinnerung gut tut.
Und jetzt, da die Tage am kürzesten sind, die Winterdepression leicht einzieht und in früheren Jahrhunderten die Angst vor der Dunkelheit dazukam, da helfen vielleicht viele Lichter, das Treffen mit anderen Menschen und gemeinsame Fröhlichkeit. Nicht umsonst haben die Christen diesen Termin zur Wintersonnenwende als Weihnachtsfest ausgewählt. Bei den Römern war es das Fest des "Sol invictus" - der unbesiegten Sonne, weil die Tage ab jetzt wieder länger werden - und das jedes Jahr! Und letztlich haben auch die Juden zu dieser Zeit ihr Chanukka, ihr achttägiges Lichterfest!
Egal, wie die einzelnen Religionen, Traditionen oder Kulturen ihre Feste inhaltlich füllen, es geht immer darum, in Ritualen und Symbolen den Menschen Erleichterung und Unterstützung in schwierigen Situationen und Zeiten zu schaffen.
Wenn wir diesen Gedanken in den Mittelpunkt stellen, dann wünsche ich Ihnen hier nochmals:
FROHE FESTTAGE!
Wenn Sie mit mir auch im neuen Jahr in Kontakt treten wollen, dann nehmen Sie mit mir Kontakt auf: info@beratungforcher.at oder +436504100561
Photo by Gerd Forcher
Kategorie: Leben
Datum: 22.12.2023
"Ich wollte mich für die Supervisionen bedanken; ich konnte mich in den Stunden gut öffnen und hatte stets das Gefühl, etwas aus den Stunden mitnehmen zu können."
Teilnehmerin einer Teamsupervision aus dem Feld Menschen mit Beeinträchtigung
"Supergeil!"
Teilnehmer über ein von mir begleitetes Seminarwochenende in einer LSB-Ausbildung.
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