Nicht umsonst ist der VUCA-Begriff nach Beendigung des „Kalten Krieges" aufgekommen, um das (militärische!) Unbehagen über eine neue, noch nicht vorhandene Weltordnung auszudrücken. Auch wir scheinen heute, eine Generation später (34 Jahre nach dem Mauerfall!) wieder dieses Unbehagen zu spüren.
Die Antwort, wie wir mit VUCA umgehen können – im Management, Organisationen, aber auch privat und persönlich -, liegt in einer „Umdeutung" des Akronyms: aus VUCA wird VUCA!
• „Volatilität" wird zur --> „Vision"
• „Unsicherheit" zu --> „Understanding" (Verstehen, Verständnis)
• „Compexity" (Komplexität) zu --> „Clarity" (Klarheit) oder „Courage" (Mut)
• „Ambiguität" zu --> „Agilität" oder „Anpassungsfähigkeit"
So kann diese krisenhafte Weltsicht zu einer Chance und Herausforderung werden. Worum geht es in diesem umgedeuteten VUCA-Modell?
Vision – Welche Ziele verfolge ich wirklich?
„Wer keine Vision hat, vermag weder große Hoffnung zu erfüllen noch große Vorhaben zu verwirklichen." (Woodrow Wilson)
Ziele zu formulieren – in Betrieben oder auch privat – kann Orientierung schaffen und mir selbst einen klareren Standpunkt verschaffen. Sie helfen auch, eine gewisse Handlungsfähigkeit zu erhalten.
Ziele geben Sinn und motivieren.
Understanding – Nehme ich mir Zeit, zu verstehen?
Zusammenhänge erfassen und sich Zeit dafür zu nehmen, ist in unserer schnelllebigen Zeit nicht selbstverständlich. Üben Sie sich also in achtsamer Wahrnehmung! Und verzweifeln Sie nicht, wenn Ihnen nicht immer gleich alles klar ist. Vielmehr widerstehen Sie dem „inneren Antreiber", der Ihnen sagt: „Sei schnell! Beeil dich!" – denn wie heißt es so schön: „In der Ruhe liegt die Kraft."
Oft können in unserer bewegten Welt auch Perspektiven auftauchen, die wir noch nicht einordnen können. Hören Sie anderen aktiv zu, versuchen Sie zu verstehen, was das das Gegenüber meint. Vielleicht ist es nicht die schlechteste Idee, die Sie da zu hören bekommen.

Klarheit/Clarity oder Courage/Mut – Bin ich klar und deutlich? Oder fehlt mir der Mut dazu?
Hier wird das Akronym im Englischen sowohl für „Clarity" als auch für „Courage" verwendet.
Und beides schließt sich nicht aus. Im Gegenteil: Uns fehlt manchmal der Mut, um etwas klar und deutlich an- und auszusprechen.
Formulieren Sie Ihre Anliegen klar, aber machen Sie sich vorher selbst klar, was Sie wollen. Haben Sie immer den Mut, sich selbst gegenüber dafür einzustehen, was Ihr Anliegen ist? Oder leben Sie das Leben anderer? Halten Sie an Dingen, Situationen, Erinnerungen oder Menschen fest, die längst nicht mehr Teil Ihres Lebens sind?
Der Philosoph Immanuel Kant hat bereits im 18. Jahrhundert formuliert: „Sapere aude!" – Hab den Mut selbst zu denken! Also: auch in VUCA-Zeiten dürfen Sie selbst denken, klar und deutlich sich und den anderen gegenüber sein. Auch das schafft Orientierung!
statt auf eine Vision zu.
Agilität oder Anpassungsfähigkeit – Auch im Kopf in Bewegung bleiben!
„Agilität" ist im Management-Bereich ein Schlagwort, das mit vielen Inhalten gefüllt werden kann. Die zweite Deutung des „A" als „Anpassungsfähigkeit" ist etwas griffiger. Da kann ich mir eher vorstellen, worum es geht: Im Denken flexibel bleiben, auf neue Situationen noch gut und rechtzeitig reagieren. Und dann meine Handlungen an die gegebene Situation anpassen.
Und warten Sie nicht immer darauf, dass Sie auf etwas re-agieren, sondern handeln Sie „pro-aktiv": vorausschauend, auf Sicht, aber dennoch so, dass Sie nicht unangenehm überrascht werden. Oder vielleicht sind gerade die Überraschungen die Herausforderungen, die Sie weiterbringen? ...
Das Konzept von Effectuation habe ich ja bereits im Blog vom 26. Mai 2022 ein wenig erläutert – es lohnt sich, in diesem Zusammenhang nochmals dorthin zu scrollen.
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Photo by Sammie Chaffin auf Unsplash
Kategorie: Beruf und Management, Leben, Stress lass nach
Datum: 14.04.2023
"Weil's so gewinnbringend, abwechslungsreich, kurzweilig und informativ war an diesem Wochenende, möchte ich dir das rückmelden! Es war toll, dabei zu sein."
Teilnehmerin zu einem Wochenende mit dem Thema "Beratungsformen" im Rahmen einer Mentoringausbildung
„Gerade in der oft sehr schwierigen und belastenden Arbeit im Alten- und Pflegeheim ist die Thematisierung und Bearbeitung von schwierigen Themen wie Sterben, Tod, Trauer, Wut, Aggression sehr wichtig und trägt zu persönlichen und beruflichen Hygiene einen wesentlichen Beitrag bei. Auch zur Bearbeitung und Vorbeugung interner Konflikte im Team ist regelmäßige Supervision ein wichtiges Instrument. Wir im Vinzenzheim Neustift haben die Supervision seit vielen Jahren als treuen Begleiter in der täglichen Arbeit und vor allem in schwierigen Situationen schätzen gelernt."
Heimleiter eines Seniorenheims zur Teamsupervision seiner MitareiterInnen
MMag. Gerd Forcher MSc
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