Unternehmenskultur zeigt sich in der Fehlerkultur

Darf man in Ihrer Arbeit Fehler machen? Es ist bis heute nicht selbstverständlich und Allgemeingut, dass "man aus Fehlern lernen kann". Jedes Unternehmen kann froh sein, wenn Mitarbeiter*innen zu ihren Fehlern stehen. Denn dadurch lernt die ganze Organisation.

Es ist aber nicht von heute auf morgen möglich, eine neue Fehlerkultur in einem Unternehmen zu leben. Warum das so ist, versucht Ed Schein (1984) in seinem Modell der Unternehmenskultur zu beschreiben.

Ed Schein hat versucht, die Ebenen einer Kultur zu unterscheiden und sie in Beziehung zu setzen. Diese Beschreibung soll nun erläutert und zunächst in einer Skizze veranschaulicht werden:

Eine Organisation – aufgefasst als „Miniaturgesellschaft", die ihre je eigene Realität konstruiert – entwickelt zunächst Grundüberzeugungen, Basisannahmen, d.h. Weltbilder, Ideologien und anthropologische Prämissen. 

Es gibt grundsätzliche Annahmen über die Organisationsumwelt, über menschliche Beziehungen, menschliche Haltungen etc. Diese Grundüberzeugungen sind nicht nur für eine Beobachterin kaum bzw. gar nicht offensichtlich, sondern auch für die Mitglieder der Organisation sind sie meist im unbewussten Bereich und müssen erst einmal explizit gemacht werden.

Diese Basisannahmen sind der Hintergrund für Normen, Standards und Werte, die ebenfalls noch nicht ganz bewusst sind, die aber zumindest schon eher sichtbar nach außen sind. Sie werden offen gelegt durch Richtlinien und Gebote und Verbote.

Standards, Normen und Werte sind Beobachtern erst durch ein Symbolsystem zugänglich, da darin Interaktionen und Verhaltensweisen beobachtbar werden wie z.B. Sprachformen, Rituale, „Kleidervorschriften", aber auch Mythen, Geschichten, Metaphern und Legenden. Diese Ebene ist nun zwar sichtbar, lässt der Analysierenden dennoch einen großen Interpretationsspielraum.

Hier schließt sich der Kreis: Das „Sichtbare" an den Grundüberzeugungen und Normen/Standards ist das Symbolsystem. Von diesem aus ist es möglich, Rückschlüsse auf die tieferen Ebenen einer Organisationskultur zu schließen. Sind also Werte und Haltungen wahrnehmbar? Wenn ja, dann zuerst durch das Symbolsystem. Die Interpretation allerdings ist, wie gesagt, stark vom beobachtenden Subjekt abhängig.

(vgl. Masterarbeit Gerd Forcher 2009)

 

Wenn Sie mit mir in Kontakt treten wollen: info@beratungforcher.at oder +43 650 41 00 561

 

Photo by Bruno Moriggl

 

 

 

Kategorie: Beruf und Management

Datum: 26.08.2022

weitersagen

Resonanzen

"Wir waren immer sehr zufrieden und überzeugt von deinem fachlichen Wissen. Aber auch im menschlichen, einfühlsamen Bereich haben wir uns besonders gut aufgehoben gefühlt. Danke für die hilfreiche, sympathische Zusammenarbeit."

Bereichsleiter eines mobilen psychosozialen Dienstes

"Weil's so gewinnbringend, abwechslungsreich, kurzweilig und informativ war an diesem Wochenende, möchte ich dir das rückmelden! Es war toll, dabei zu sein."

Teilnehmerin zu einem Wochenende mit dem Thema "Beratungsformen" im Rahmen einer Mentoringausbildung

Anschrift

MMag. Gerd Forcher MSc
Schützenstraße 46g/72
A-6020 Innsbruck
Tirol, Österreich

+43 650 4100561

email

Volltextsuche

und los geht's

MMag. Gerd Forcher MSc, Innsbruck
ImpressumDatenschutzerklärungDownloadLinksammlung

powered by webEdition CMS